Eine verdächtige Nichtregierungsorganisation mit Verbindungen zur CIA, die behauptet, den Kinderhandel zu bekämpfen, indem sie der US-Polizei Überwachungstechnologie zur Verfügung stellt, hat Amazon erlaubt, die US-Strafverfolgungsbehörden weiterhin mit Gesichtserkennungssoftware zu versorgen, obwohl der Tech-Riese den Verkauf dieser Software an die Polizei untersagt hat. 
Von Whitney Webb / Unlimited Hangout
Während in den letzten Monaten Forderungen nach drastischen Reformen der US-Polizeibehörden laut wurden, haben mehrere der größten Unternehmen des Silicon Valley versucht, ihr Image zu retten, indem sie erklärten, dass sie ihre Gesichtserkennungssoftware nicht mehr an Polizeibehörden verkaufen werden. Zu diesen Unternehmen gehört auch Amazon, das Anfang Juni beschloss, den Verkauf seiner Software “Rekognition” an US-Polizeibehörden für ein Jahr zu pausieren.
Zum Zeitpunkt der Ankündigung des Verkaufsstopps stellte die New York Times fest, dass “die Ankündigung eine bemerkenswerte Veränderung für Amazon darstellte…”, da “Amazon mehr als andere große Technologieunternehmen den Aufrufen zu einer langsameren Einführung widerstanden hat”. Amazons Bemühungen, die weit verbreitete Einführung seiner Gesichtserkennungssoftware zu gewährleisten, erlangten Berühmtheit, nachdem eine Studie gezeigt hatte, dass Rekognition 28 Mitglieder des Kongresses, von denen die meisten farbige Politiker waren, fälschlicherweise mit Fahndungsfotos in Verbindung brachte, was Kritiker dazu veranlasste, Amazons Produkt sowohl der rassistischen Voreingenommenheit als auch der Ungenauigkeit zu beschuldigen.
Was die Times und andere Medien jedoch damals wie heute verschweigen, ist die Tatsache, dass Amazons Rekognition trotz des offiziellen Moratoriums weiterhin an die US-Polizei geliefert wird. Tatsächlich wird den US-Strafverfolgungsbehörden Amazons Gesichtserkennungssoftware immer noch von einer mit Amazon zusammenarbeitenden Nichtregierungsorganisation angeboten, die von dem Schauspieler Ashton Kutcher gegründet wurde, der häufig gemeinsam mit Amazon-CEO Jeff Bezos Investitionen tätigt.
Diese Nichtregierungsorganisation mit dem Namen “Thorn” liefert die umstrittene Software weiterhin an Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land unter dem Vorwand, der Polizei bei der “Bekämpfung des Kinderhandels” zu helfen. Die Rolle von Thorn bei der Lieferung solcher Software an Strafverfolgungsbehörden trotz des Moratoriums ist auch deshalb bemerkenswert, weil ihr Gründer Ashton Kutcher öffentlich und “unter Tränen” Black Lives Matter inmitten der jüngsten Proteste unterstützt hat, die Amazons Moratorium für den Verkauf von Rekognition an die Polizei überhaupt erst ausgelöst haben. Darüber hinaus ist Kutcher neben Amazons Jeff Bezos ein Hauptinvestor in einem Unternehmen, das KI-gestützte Software an Strafverfolgungsbehörden liefert, was Kutchers erklärte Unterstützung für die Beendigung rassistischer Ungleichheiten in der Polizeiarbeit weiter untergräbt.
Weitere Nachforschungen über Thorn lassen jedoch noch größere Zweifel an den angeblich uneigennützigen Zielen der Organisation aufkommen, wenn man die Verbindungen der Organisation zu CIA-Mitarbeitern, Wall-Street-Banken und einer anderen “Anti-Kinderhandels”-Organisation bedenkt, die von Hillary Clinton und Cherie Blair, der Frau des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair, gegründet wurde.
Die CIA, die Wall Street und Thorns “Spotlight”
Thorn wurde 2012 von den Schauspielern Ashton Kutcher und Demi Moore mit dem ursprünglichen Ziel gegründet, “in die Innovationsphase potenzieller technologiegestützter Ansätze zur Beendigung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet zu investieren.” Kutcher und Moore wurden angeblich zur Gründung von Thorn inspiriert, nachdem sie eine Dokumentation über den Kindersexhandel in Kambodscha gesehen hatten. Schließlich wurde der Plan von Thorn, einen eigenen “technologiegestützten Ansatz” zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet zu entwickeln, auf Eis gelegt. Stattdessen schlossen sie sich mit zwei Technologieunternehmen – Amazon und Digital Reasoning – zusammen, um “ein Produkt zu entwickeln, das bei der Identifizierung von Opfern des sexuellen Kinderhandels, die online verkauft wurden, hilft”. Thorn traf dann “die Entscheidung, das Produkt selbst zu entwickeln und es den Strafverfolgungsbehörden kostenlos zur Verfügung zu stellen”.
Zu den Partnern von Thorn gehören laut Webseite viele der größten Technologieunternehmen des Silicon Valley, wie Amazon, Google, Twitter, Facebook, Salesforce, Microsoft, Intel, Dropbox und Adobe, sowie Goldman Sachs und Verizon. Sie arbeiten auch mit der Nichtregierungsorganisation Polaris zusammen, die die nationale US-Hotline für Menschenhandel betreibt und deren derzeitige CEO eine ehemalige Mitarbeiterin von USAID ist, einem Ableger der CIA. Polaris ist auch eine Mitgliedsorganisation der Clinton Global Initiative (CGI), einer Organisation, die angeblich von Jeffrey Epstein erdacht und ursprünglich finanziert wurde und auch mit Epsteins Top-Mitverschwörerin Ghislaine Maxwell in Verbindung steht. Weitere NGO-Partner von Thorn sind das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC), dessen internationaler Zweig 1999 von Hillary Clinton und Cherie Blair ins Leben gerufen wurde, sowie das McCain Institute for International Leadership, das nach dem verstorbenen Senator John McCain benannt ist und an der Arizona State University (ASU) angesiedelt ist.
Thorns Arbeit besteht hauptsächlich darin, lokalen und bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden eine Software-Suite namens Spotlight zur Verfügung zu stellen. Unter dem Vorwand, den Menschenhandel zu bekämpfen, ist Spotlight ein umfassendes, KI-gestütztes Überwachungsinstrument, das nach Angaben der Technologieunternehmen, die an seiner Entwicklung mitgewirkt haben, derzeit “von mehr als 2.187 Strafverfolgungsbehörden und Nachrichtendiensten in Nordamerika” verwendet wird. Es wird den US-Strafverfolgungsbehörden von der Organisation Thorn kostenlos zur Verfügung gestellt und ermöglicht diesen einen einfachen Zugang zu umstrittenen Überwachungssystemen, die sie letztendlich für viel mehr als nur die Bekämpfung des Sexhandels einsetzen. Die Software wird laut Thorn auch vom Ministerium für Heimatschutz (DHS) verwendet.
Laut Amazon verwendet Thorns Spotlight “eine serverlose Amazon Web Services (AWS)-Architektur, die Amazon Rekognition, einen auf Deep Learning basierenden Bild- und Videoanalysedienst, und Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) C5-Instanzen umfasst”. Auf der Webseite von Amazon heißt es weiter: “Amazon Rekognition, das Deep Learning nutzt, um Objekte, Personen, Aktivitäten und Ereignisse in Bildern und Videos, die in Amazon S3 gespeichert sind, genau zu identifizieren, ist das Herzstück einer der wichtigsten Funktionen von Spotlight.” (Hervorhebung hinzugefügt)
Laut Kristin Thoorse, Direktorin für Produktmanagement bei Thorn, wurde die Gesichtserkennungssoftware von Amazon ausgewählt, weil “es keinen Sinn machte, unseren eigenen Gesichtserkennungsdienst zu entwickeln, wenn AWS bereits eine erstklassige Lösung wie Amazon Rekognition anbietet”. Amazon hat Thorns Spotlight wiederholt als Beweis dafür angeführt, dass die umstrittene Rekognition-Software mehr Nutzen als Schaden anrichtet, und zwar als Teil seines jahrelangen Kampfes um die Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf ihre Verwendung durch die US-Strafverfolgungsbehörden.
Spotlight wurde auch mit Komponenten eines anderen, weniger bekannten Technologieunternehmens namens Digital Reasoning gebaut. Der Gründer und Co-CEO von Digital Reasoning – Tim Estes – erklärte 2017 gegenüber Forbes, dass das Unternehmen “eindeutig der aufstrebende Marktführer im Bereich Überwachung” sei und fügte hinzu: “Unser Ziel ist es, das beste Unternehmen für künstliche Intelligenz zu werden, das die menschliche Kommunikation versteht”. Das Flaggschiffprodukt von Digital Reasoning ist die KI-gestützte “Verhaltensüberwachung”, die die Kommunikation von Mitarbeitern und anderen Personen analysiert, um festzustellen, ob ihre Kommunikation im Einklang mit den Verhaltensregeln und der Unternehmensethik steht, was Medien dazu veranlasst hat, Digital Reasoning als eine Art “Robocop” zu bezeichnen, der die Kommunikation und Aufmerksamkeit der Mitarbeiter ständig überwacht. Gegenwärtig sind die meisten Kunden große Wall-Street-Banken und das Unternehmen arbeitet auch mit anderen Unterstützern von Thorn, wie Google, zusammen.
Der Algorithmus von Digital Reasoning wurde mit einer ungenannten Summe von In-Q-Tel, dem Risikokapitalarm der CIA, finanziert. Amazon, der andere Miterfinder von Spotlight, hat mehrere von In-Q-Tel finanzierte Start-ups und Unternehmen übernommen und ist ein langjähriger Vertragspartner der CIA. Die Tatsache, dass sich zwei große, mit der CIA verbundene Unternehmen zusammengetan haben, um eine “Anti-Kinderhandel”-Software zu entwickeln, ist besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass die CIA auf eine lange und schmutzige Geschichte des sexuellen Missbrauchs von Kindern und des Kinderhandels zum Zwecke der Erpressung zurückblicken kann, einschließlich Verbindungen zum Jeffrey-Epstein-Skandal sowie zu mehreren anderen Kinder-Sexhandelsringen.
Darüber hinaus ist der derzeitige Präsident und Co-CEO von Digital Reasoning ein ehemaliger Goldman-Sachs-Banker und Mitglied der umstrittenen Carlyle Group. Die Carlyle Group, die enge Verbindungen zur Bush-Familie hat, ist der derzeitige Eigentümer von Landmark Aviation, das ebenfalls eine Schlüsselrolle im Rahmen des CIA-Programms für außergerichtliche Verurteilungen und Folterungen gespielt hat. Landmark hat auch den Betrieb des umstrittenen Flughafens in Ohio, der mit Leslie Wexner und Jeffrey Epstein in Verbindung gebracht wird, von der CIA-verbundenen Southern Air Transport übernommen, wobei dieser Flughafen angeblich ein Faktor für die Einstufung von Columbus, Ohio, als einen der wichtigsten “Hot Spots” des Landes für Kinderhandel ist. Ashton Kutcher begann als Model für das Bekleidungsunternehmen Abercrombie and Fitch zu arbeiten, das bis vor kurzem zu Leslie Wexners Unternehmen The Limited gehörte.
Neben In-Q-Tel ist der Hauptinvestor von Digital Reasonings die Barclays Bank. Gegen den Vorstandsvorsitzenden von Barclays, Jes Staley, wurde wegen seiner engen und umfangreichen Verbindungen zu Jeffrey Epstein vor und nach seiner ersten Verhaftung im Zusammenhang mit dem Sexhandel mit Minderjährigen ermittelt.
Spotlight wird auch von Google unterstützt, einem anderen Technologieunternehmen, das von der CIA über In-Q-Tel finanziert wurde und ebenfalls ein wichtiger Vertragspartner der US-Regierung und der Geheimdienste ist, sowie vom McCain Institute, das nach dem verstorbenen Senator John McCain benannt ist. Die Beteiligung des McCain-Instituts ist bemerkenswert, da die Witwe von Senator McCain, Cindy McCain, die eine Schlüsselrolle in der Initiative des Instituts zur “Bekämpfung des Menschenhandels” spielt, öffentlich zugab: “Wir alle wussten von ihm [Epstein]. Wir alle wussten, was er tat.”
Trotz einer gut finanzierten Initiative zur “Bekämpfung des Menschenhandels”, die Epsteins zweiter Verhaftung um mehrere Jahre vorausging, und trotz des Eingeständnisses, dass man wusste, was Epstein mit minderjährigen Mädchen machte, hat die Initiative des McCain-Instituts nie Anstrengungen unternommen, um Epsteins Aktivitäten im Bereich des Sexhandels zu bekämpfen. Stattdessen ist die langjährige Verbündete von Jeffrey Epstein und die Person, die Epstein mit Alan Dershowitz und der Clinton-Familie in Verbindung brachte, als Bill Clinton Präsident war, Lynn Forester de Rothschild, ein wichtiges Mitglied des McCain-Instituts.
Zwei weitere Mitglieder des McCain-Instituts sind eng mit Thorn verbunden: Ashton Kutcher, der Thorn mitbegründet hat und weiterhin im Vorstand sitzt, und Ernie Allen, der sowohl für das McCain-Institut als auch für Thorn der “Experte für Menschenhandel” ist. Allen ist der langjährige Leiter einer von den Familien Clinton und Blair ins Leben gerufenen “Anti-Menschenhandels”-Organisation, deren Software-Tools “zum Schutz von Kindern” auch von Amazon zur Verfügung gestellt werden, worauf in einem späteren Abschnitt dieser Recherche eingegangen wird.
Für den Moment ist es erwähnenswert, dass Ashton Kutcher – der prominente Gründer von Thorn, der in Medienberichten den Löwenanteil der Anerkennung für die angeblichen Erfolge von Thorn bei der Bekämpfung des Kinderhandels erhalten hat – ein Top-Investor in einem umstrittenen Unternehmen für Strafverfolgungstechnologie ist und häufig an der Seite von Amazons Top-Manager und reichstem Mann der Welt, Jeff Bezos, mitinvestiert. So ist Kutcher beispielsweise ein Hauptinvestor des Softwareunternehmens Mark 43, das ein KI-gestütztes Dispositionssystem, eine Software zur Verwaltung von Aufzeichnungen und eine Datenanalyseplattform für mehr als 70 US-Polizeibehörden bereitstellt. Zu den weiteren Investoren von Mark43 gehören neben Kutcher der ehemalige CIA-Direktor David Petraeus, Jeff Bezos, Ray Rothrock – ein ehemaliger Partner der Risikokapitalfirma der Familie Rockefeller – und Goldman Sachs. Abgesehen von Mark43 haben Kutcher und Bezos öffentlich gemeinsam in mehrere Unternehmen investiert, darunter Airbnb und Fundbox.
Thorns Vorstandszimmer
In Anbetracht der angeblichen Mission von Thorn, “Kinder zu schützen”, indem es Strafverfolgungsbehörden “kostenlose” Software zur Verfügung stellt, sollten die oben beschriebenen Verbindungen Anlass zur Sorge sein. Ein genauerer Blick in den Vorstand der Organisation führt uns jedoch in ein noch düstereres Gebiet, insbesondere wenn wir die Geschichte des “Kinderschutzberaters” und Vorstandsmitglieds von Thorn, Ernie Allen, untersuchen. Es lohnt sich jedoch, auch die anderen Mitglieder des Vorstands zu untersuchen.
Vorstandsmitglied Ray Chambers, der zusammen mit Nixons Finanzminister William Simon eine Private-Equity-Firma gründete, hat sich in jüngster Zeit zusammen mit dem ehemaligen Außenminister Colin Powell, mit dem er die America’s Promise Alliance mitbegründete, in eine auf die Jugend ausgerichtete “philanthropische” Arbeit gestürzt. Chambers hat sich in den letzten Jahren auch stark bei den Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) engagiert, wo er als Botschafter für globale Strategie fungiert, was ihm eine Schlüsselrolle in der WHO im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Krise verschafft.
Durch seine Arbeit bei den Vereinten Nationen hat Chambers eine enge Verbindung zum ehemaligen Microsoft-Chef Bill Gates aufgebaut. Während seiner Tätigkeit als Sonderbeauftragter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für Gesundheit in der Agenda 2030 und für Malaria rief Chambers zusammen mit der Gates-Stiftung den End Malaria Council ins Leben. Vor der Gründung des Rates verfassten Chambers und Gates gemeinsam das Papier Aspiration to Action: What will it take to end malaria? Gates ist nicht nur wegen der Corona-Krise ins Visier der Öffentlichkeit geraten, sondern hat auch Verbindungen zum Epstein-Skandal und zur Schwester von Ghislaine Maxwell, Isabel, die dem israelischen Geheimdienst nahesteht.
Ein weiteres Vorstandsmitglied von Thorn ist Joe Lonsdale, einer der Mitbegründer des Datenauswertungsunternehmens Palantir. Palantir arbeitet derzeit als Vertragspartner für alle 17 US-Geheimdienste sowie für viele andere US-Bundesbehörden, darunter das Pentagon. Das Unternehmen wurde größtenteils von In-Q-Tel der CIA finanziert, die zwischen 2005 und 2008 der einzige Kunde von Palantir war und in dieser Zeit maßgeblich an der Produktentwicklung von Palantir beteiligt war. Palantir wird oft als Nachfolger der PROMIS-Software betrachtet, deren Diebstahl und Missbrauch durch Geheimdienste in den USA und Israel das Ergebnis einer massiven Vertuschung war. Wie PROMIS kann Palantir dazu verwendet werden, alles Mögliche zu verfolgen, auch Personen, und die Handlungen und Bewegungen der verfolgten Personen vorherzusagen.
Insbesondere wurde Lonsdale von seiner ehemaligen Freundin Elise Clougherty der Vergewaltigung beschuldigt. Clougherty behauptete vor Gericht, “dass Lonsdale sie regelmäßig erniedrigte, ihr das Essen vorenthielt, sie körperlich misshandelte und vergewaltigte. Er soll ihr gesagt haben, dass Frauen vergewaltigt werden müssen, damit sie Respekt erlernen können”. Clougherty hatte für eines von Lonsdales Start-ups nach Palantir gearbeitet und zuvor für Abercrombie Kids gemodelt, eine Marke, die damals Leslie Wexner gehörte.
Das verbleibende Vorstandsmitglied von Thorn ist Suzanne Bell, eine Anwältin bei der renommierten Anwaltskanzlei Covington and Burling in Washington. Bell ist eine der Hauptanwälte von Covington für die Mandanten der Kanzlei im Silicon Valley und ihre Arbeit in der Kanzlei “konzentriert sich auf aufkommende Technologiebereiche, einschließlich künstliche Intelligenz, Big Data, Blockchain, Fintech, digitale Gesundheit, autonome Fahrzeuge und das Internet der Dinge”. Zu den anderen, bekannteren Partnern von Covington and Burling gehören der ehemalige nationale Sicherheitsberater John Bolton und der ehemalige Generalstaatsanwalt Eric Holder. Die Anwaltskanzlei wurde mit mehreren illegalen Handlungen in Verbindung gebracht, darunter der illegale Sturz der Regierung von Honduras im Jahr 2009, an dem auch das US-Außenministerium beteiligt war, das damals von Hillary Clinton geleitet wurde. Sowohl Covington als auch Palantir sind Partner der Nichtregierungsorganisation Polaris, die ihrerseits Partner von Thorn und Mitglied der Clinton Global Initiative ist.
Die Dutroux-Affäre und die Gründung des ICMEC
Der “Kinderschutzberater” von Thorn und eines seiner Vorstandsmitglieder ist, wie bereits erwähnt, ein Mann namens Ernie Allen, der auch der Ansprechpartner des McCain-Instituts für dessen Programm “Bekämpfung des Menschenhandels” ist. Allen war langjähriger Präsident des National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC), einer Nichtregierungsorganisation, die ebenfalls mit Thorn zusammenarbeitet. Allen wird zugeschrieben, dass er vor allem durch eine Partnerschaft mit Microsoft “Technologie und Innovation in das Zentrum brachte” und das Finanzvermögen des Zentrums von 3 Millionen Dollar im Jahr 1989, als er dessen Präsident wurde, auf 38 Millionen Dollar im Jahr 2010 ansteigen ließ.
Das NCMEC “dient als Informationsdrehscheibe und nationales Ressourcenzentrum für Fragen im Zusammenhang mit Opfern, vermissten und ausgebeuteten Kindern und betreibt eine landesweite gebührenfreie Hotline” und arbeitet mit der US-Regierung zusammen und wird weitgehend von ihr finanziert. Das NCMEC hat erheblichen Einfluss auf die nationale Gesetzgebung im Bereich des Menschenhandels, insbesondere des Kinderhandels, und kann über die von ihm betriebenen Hotlines und Datenbanken beeinflussen, welche Kinder in den AMBER-Warnungen (America’s Missing: Broadcast Emergency Response) und in den vom NCMEC und seinen angeschlossenen Organisationen veröffentlichten Bulletins über vermisste Kinder erscheinen.
1996 expandierte NCMEC auf Betreiben des damaligen belgischen Staatspräsidenten Jean-Luc Dehaene auf internationaler Ebene. Dies war eine direkte Folge der “Dutroux-Affäre”, die 1999 zur Gründung der Schwesterorganisation des NCMEC, des International Center for Missing and Exploited Children (ICMEC), führte.
Die Webseite des ICMEC beschreibt die Verbindung zwischen seiner Gründung und der “Dutroux-Affäre” wie folgt:
Im Jahr 1996 wurde Belgien von der tragischen “Dutroux-Affäre” erschüttert. Marc Dutroux, ein arbeitsloser Elektriker und dreifacher Familienvater, verübte über viele Jahre hinweg eine Reihe von Entführungen, Vergewaltigungen und Morden an einer unbekannten Zahl von Mädchen im Teenageralter. Als die Grausamkeit der Verbrechen bekannt wurde, äußerte sich die Öffentlichkeit sehr kritisch über die Art und Weise, wie die Behörden mit dem Fall umgingen.
Mehr als 300.000 belgische Bürger brachten ihre Wut in dem inzwischen legendären “Weißen Marsch” zum Ausdruck. Kurz darauf besuchte der belgische Premierminister Dehaene das Nationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC). Er fragte den damaligen Präsidenten des NCMEC, Ernie Allen, ob er ein Zentrum in Brüssel einrichten würde, woraufhin Ernie antwortete: “Sie brauchen keine amerikanische Lösung für dieses Problem – Sie brauchen eine belgische Lösung. Aber wir werden helfen.” Und NCMEC arbeitete mit der belgischen Regierung, führenden Vertretern des privaten Sektors, Eltern von Opfern und Strafverfolgungsbehörden zusammen, um das in Brüssel ansässige Child Focus zu gründen.
Der Grund dafür, dass die belgische Öffentlichkeit die Art und Weise, wie die [belgischen] Behörden mit dem Fall Dutroux umgingen, sehr kritisch bewertete, lag natürlich in den umfangreichen Beweisen dafür, dass Dutroux Teil eines Pädophilenrings war, der eng mit der politischen und wirtschaftlichen Elite Belgiens verbunden war, sowie in den verdächtigen Todesfällen zahlreicher Zeugen im Fall Marc Dutroux.
Wie Elizabeth Vos in einem umfassenden Artikel über die Dutroux-Affäre für Consortium News feststellte, “wurde eine große Menge an DNA-Beweisen, die in diesen Zellen [in denen Dutroux seine Opfer angekettet hielt] sichergestellt wurden, von den Behörden nie analysiert, obwohl sie möglicherweise die Identität weiterer Täter enthüllt hätten. Die Verteidigung führte regelmäßig DNA-Beweise an, die darauf hindeuten, dass andere Personen Dutroux’ Zelle aufgesucht haben, und verwies auf Hunderte von menschlichen Haaren, die nie analysiert wurden.” (Hervorhebung hinzugefügt)
Vos stellt dann fest, dass Dutroux und seine Anwälte erklärten, er habe Mädchen entführt und verschleppt, um mächtige Personen zu missbrauchen, und zwar mit Hilfe der belgischen Polizei:
Dutroux und seine Anwälte behaupteten während des Strafverfahrens immer wieder, er habe mit Hilfe der Polizei Mädchen entführt und missbraucht und sei Teil eines Netzwerks für Kinderhandel und -missbrauch, das mit der Elite des belgischen Establishments verbunden sei. Diese Behauptungen wurden von der Washington Post aufgegriffen, die auch darauf hinwies, dass Dutroux nach Angaben der Polizei Teil eines Kinderprostitutionsrings war, der möglicherweise auch für mehrere andere, noch nicht aufgeklärte Fälle verschwundener Kinder verantwortlich war. Die Reporter schrieben, Dutroux’ “Bande” habe angeblich angeboten, junge Opfer für 5.000 Dollar pro Stück zu kaufen.
Es ist sicherlich beunruhigend, dass die massenhafte Vertuschung eines mit dem belgischen Establishment verbundenen Pädophilenrings einen der Architekten dieser Vertuschung, den belgischen Premierminister Dehaene, dazu veranlasste, Ernie Allen zeitgleich mit der Vertuschung aufzusuchen. Allens Erfolg bei der Unterstützung von Dehaene im Zusammenhang mit der Reaktion der belgischen Regierung auf die Dutroux-Affäre veranlasste andere Regierungen, ihn in ähnlichen Angelegenheiten um Hilfe zu bitten, was zur Gründung des ICMEC führte, wie auf der Webseite der Organisation zu lesen ist. Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass das ICMEC anschließend von keiner Geringeren als Hillary Clinton ins Leben gerufen wurde, die enge Beziehungen zu den Kinderhändlern Ghislaine Maxwell, Jeffrey Epstein und Laura Silsby unterhält, und zwar zusammen mit Tony Blairs Frau Cherie Blair im Jahr 1999 in der britischen Botschaft in Washington D.C.
Bemerkenswert ist, dass das NCMEC schon seit Jahren Verbindungen zu den Clintons unterhält. Hillary Clintons Direktor für Graswurzel-Engagement für ihre Kampagne 2016 und der Mitbegründer von “Hillary for America”, Adam Parkhomenko, hatte unmittelbar vor seinem Eintritt in die Clinton-Kampagne für das NCMEC gearbeitet, und vor seinem Eintritt in das NCMEC war er ab 2003 für die Clintons tätig.
Die Schließung von Backpage
Neben dem beunruhigenden Zusammenhang mit der Vertuschung der Dutroux-Affäre war das NCMEC 2012 selbst in einen Kinderhandelsskandal in den Vereinigten Staaten verwickelt, in den auch Goldman Sachs – ein Partner von Thorn – und die Arizona State University verwickelt waren, an der ein weiterer Thorn-Partner, das McCain Institute, angesiedelt ist.
Im Jahr 2012 enthüllte die New York Times, dass eine Webseite namens “Backpage” “das größte Forum für den Sexhandel mit minderjährigen Mädchen in den Vereinigten Staaten” war. Der Bericht enthüllte, dass die undurchsichtige Muttergesellschaft von Backpage, Village Voice Media, im Besitz von Goldman Sachs und anderen Private-Equity-Riesen der Wall Street war. Einer der damaligen Geschäftsführer von Goldman, Scott L. Lebovitz, saß viele Jahre lang im Vorstand von Village Voice Media, doch er und Goldman behaupteten, “keine Kontrolle” über die Geschäfte von Backpage zu haben.
Damals “spielte Backpage eine wichtige Rolle beim Handel mit Minderjährigen oder Frauen, die gezwungen wurden”, so die New York Times, und “in einem aktuellen Fall in New York City wurde laut Staatsanwaltschaft ein 15-jähriges Mädchen unter Drogen gesetzt, gefesselt, vergewaltigt und über Backpage und andere Seiten an Freier verkauft”. Zu dieser Zeit hatte Backpage einen Marktanteil von 70-80% bei den Prostitutionsanzeigen.
Der Artikel der New York Times trug dazu bei, dass eine groß angelegte Untersuchung gegen Backpage eingeleitet wurde, die schließlich 2016 zur Verhaftung des damaligen Geschäftsführers Carl Ferrer und der Gründer der Webseite, Michael Lacey und Jim Larkin, führte, nachdem die kalifornischen Behörden drei Jahre lang gegen die Webseite ermittelt hatten, die sie als “Online-Bordell” bezeichneten. Später enthüllte der Verteidiger von Backpage, dass “einer der größten Verbündeten [von Backpage] das National Center for Missing and Exploited Children” ist und sagte gegenüber CNN, dass BackPage und das NCMEC “zusammenarbeiten”.
Nach den Verhaftungen von Ferrer, Lacey und Larkin im Jahr 2016 stritt Ernie Allen diese Behauptungen nachdrücklich ab, obwohl geleakte und im vergangenen Jahr veröffentlichte Memos zeigen, dass Allen “glaubte, dass Backpage wirklich versuchte, seine Webseite vom Sexhandel mit Minderjährigen freizuhalten”, und zwar während des Zeitraums, in dem die NCMEC bekanntermaßen mit Backpage zusammenkam.
Darüber hinaus wurde in einem Artikel der Washington Post, der ein Jahr vor Allens Dementi veröffentlicht wurde, festgestellt, dass “Backpage.com nach eigenen Angaben dem NCMEC mindestens 300 Anzeigen pro Monat meldet, von denen es glaubt, dass sie Minderjährige betreffen. NCMEC-Beamte bestätigen diese Zahl – und sagen, dass sie in manchen Monaten bis zu 800 Hinweise von Backpage.com erhalten.” In dem Artikel wurde jedoch auch festgestellt, dass NCMEC die Versuche von Backpage, Anzeigen im Zusammenhang mit dem Kindersexhandel zu reduzieren, als “unzureichend” bezeichnete.
Zu der Zeit, als NCMEC mit Backpage zusammenarbeitete, gab die Organisation zu, dass “bis zu 71 Prozent der Berichte über mutmaßlichen Kinderhandel Backpage betrafen“, wobei Allen in einer offiziellen Aussage erklärte, dass “allein im Jahr 2011 2.695 Fälle von mutmaßlichem Kinderhandel von Backpage an die Behörden gemeldet wurden”, so das TIME Magazine.
Bemerkenswert ist, dass Cindy McCain zu einer in Arizona ansässigen Arbeitsgruppe gehörte, die sich in dieser Zeit auch mit BackPage traf, wie sie selbst zugab. Ebenfalls hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Arizona State University (ASU), an der das McCain-Institut angesiedelt ist, ebenfalls an “Forschungsarbeiten” im Zusammenhang mit Backpage beteiligt war, bei denen ASU-Forscher “gefälschte Anzeigen im Erotikbereich von Backpage.com in 15 US-Städten schalteten und verfolgten, wie viele verschiedene Männer die Telefonnummern anriefen. Daraus ergab sich die Schätzung, dass einer von 20 Männern in den Vereinigten Staaten versucht, für Sex zu bezahlen”. Die Studie wurde von niemand anderem als der von Ashton Kutcher gegründeten Gruppe Thorn finanziert.
Obwohl die Verhaftungen und Ermittlungen im Zusammenhang mit Backpage nach 2016 im Wesentlichen eingestellt wurden, haben Berichte, die von Reason, Wired und TechDirt veröffentlicht wurden, seitdem ein unerwartetes Motiv für das harte Vorgehen gegen die Seite nahegelegt: Backpage wurde, nachdem es zum ersten Mal unter die Lupe genommen wurde, zu effektiv, um den Behörden beim Aufspüren von Sexhändlern zu helfen, was vielleicht den Grund dafür offenbart, warum keine der gegen Backpage erhobenen Bundesanklagen letztendlich Sexhandel betraf.
Die oben erwähnten geleakten und erst letztes Jahr veröffentlichten Memos enthüllten, dass Staatsanwälte persönlich der Meinung waren, dass “Backpage wirklich Kinderprostitution von seiner Webseite entfernen wollte”, und zeigten auch, dass Backpage bei seinen Bemühungen, die Strafverfolgungsbehörden bei der Entfernung von Anzeigen, die mit Sexhandel in Verbindung stehen, zu unterstützen, tatsächlich recht weit ging und dass die Webseite selbst ein äußerst effektives Instrument war, um den Strafverfolgungsbehörden das Aufspüren von Sexhändlern zu ermöglichen. Tatsächlich stellte TechDirt fest, dass Backpage seit seiner Schließung “den Strafverfolgungsbehörden das Aufspüren von Menschenhändlern nur erschwert hat, weil sie jetzt viel schwerer zu finden sind. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Schließung dieser Webseiten auch zu einem Anstieg der ermordeten Frauen geführt hat.”
Bemerkenswert an dem Verfahren gegen Backpage ist auch, dass das Justizministerium (DOJ) es als zivilrechtliche Beschlagnahmung verfolgt, bei der die Regierung “das Vermögen und den Besitz des Betreibers einer Webseite beschlagnahmen würde”, so dass alle Informationen und Web-Assets im Zusammenhang mit diesem angeblichen “Online-Bordell” in die Hände der Bundesregierung übergehen würden. Natürlich wurde die US-Bundesregierung schon mehr als einmal dabei erwischt, wie sie den Sexhandel vertuscht oder sich direkt daran beteiligt hat.
In Anbetracht dieser jüngsten Enthüllungen wäre die Nutzung einer Webseite wie Backpage als Instrument zur Bekämpfung des Online-Kinderhandels sicherlich ein Hindernis für die Strafverfolgungsbehörden, stattdessen ein Instrument wie Thorns Spotlight zu nutzen, das im selben Jahr wie die Backpage-Festnahmen eingeführt wurde (2016). Es ist daher bemerkenswert, dass Personen, die mit Thorn in Verbindung stehen, wie Ernie Allen und Cindy McCain (und sogar Thorn selbst durch die Finanzierung einer ASU-Studie über Backpage), prominente Rollen im Fall gegen Backpage spielten.
Unter Allens Führung schloss das NCMEC Partnerschaften mit Microsoft für “High-Tech-Lösungen” zur Bekämpfung des Online-Kinderhandels und auch mit Amazon und Google. Dies ist besonders wichtig angesichts der jüngsten Anschuldigungen von Interessengruppen gegen Amazon, die behaupten, der Tech-Gigant weigere sich, Material über sexuellen Kindesmissbrauch auf seiner Plattform und in seiner Cloud zu melden, ohne dass sich Thorn oder das NCMEC zu diesen Behauptungen geäußert hätten. In ähnlicher Weise wurde Microsoft vor kurzem kritisiert, weil man über seine Suchmaschine Bing leicht an Kinderpornografie gelangen kann – ein Problem, das das Unternehmen seit Jahren nicht beheben will. Auch hier gibt es keine Stellungnahme von Thorn oder dem NCMEC zu diesem Thema.
Die Beobachter beobachten
Die Anwältin Nila Bala schrieb kürzlich über den Einsatz von Gesichtserkennung bei Kindern in Schulen und stellte fest, dass es bei der “Überwachung nicht nur darum geht, beobachtet zu werden, sondern auch darum, wer beobachtet”. Es ist zwar durchaus möglich und wahrscheinlich, dass die Strafverfolgungsbehörden Thorns Spotlight zur Rettung von gehandelten Kindern eingesetzt haben, doch die Verbindungen der Organisation zu Geheimdiensten, Silicon-Valley-Giganten und dubiosen “Kinderschutz”-Verfechtern und -Organisationen sind zu umfassend, als dass man sie ignorieren könnte.
Wie der Jeffrey-Epstein-Skandal und die Dutroux-Affäre aufgedeckt haben, sind Mitglieder der Elite jahrelang mit dem Missbrauch von und dem Handel mit Kindern davongekommen, oft mit direkter Unterstützung genau der Regierungen und Institutionen, die für den Schutz dieser Kinder zuständig sind. Thorns Spotlight, das von mit der CIA verbundenen und von ihr finanzierten Technologieunternehmen mit einer fragwürdigen Erfolgsbilanz im Bereich der Kinderpornografie entwickelt wurde, scheint nicht nur dazu zu dienen, der Polizei bei der Rettung von gehandelten Kindern zu helfen. Angesichts der eigenen Verbindungen der CIA zu Sexhandelsgeschäften und ihrer jahrzehntelangen mangelnden Rechenschaftspflicht für diese Verbrechen kann man davon ausgehen, dass Thorns Spotlight kein Licht auf die Kinder wirft, die von geheimdienstlich organisierten Sexhandelsgeschäften missbraucht werden.
Darüber hinaus scheint Thorn nur eine von mehreren Organisationen zu sein, die den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware auf Bildern von Kindern vorantreiben. So werben beispielsweise Wissenschaftler der Carnegie Mellon University, die in einem Artikel über “Kindererkennungstechnologien” zur Förderung von Thorns Spotlight zitiert werden, in ähnlicher Weise für das massenhafte Scannen der Iris von Kindern als Mittel zum “Schutz” vor Kinderhandel.
Der Bericht, der in der Zeitschrift Towards Data Science veröffentlicht wurde, besagt Folgendes über diese Initiative:
“Die Idee ist, Iris-Scanner an Flughäfen und Grenzkontrollstellen zu installieren. Doch zunächst braucht die Technologie Daten, mit denen die Scans verglichen werden können. Bevor die Scanner von den Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden können, müssten die Eltern die Iris ihrer kleinen Kinder scannen. Wenn sie dann entführt werden, kann der Scanner die Iris mit den Originalbildern vergleichen.”
Dies ähnelt in bemerkenswerter Weise den aktuellen Bemühungen des International Rescue Committee (IRC), einer verdächtigen NGO, die in der Vergangenheit die Flüchtlinge, die sie zu schützen vorgibt, sexuell missbraucht hat und die auch von einigen der Partner von Thorn unterstützt wird. Das IRC testet derzeit ein digitales Identitätssystem mit Iris-Scans für Flüchtlingskinder im Rahmen der u. a. von Bill Gates unterstützten ID2020-Initiative, das mit den Finanzen, Impfdaten und vielem mehr eines jeden Einzelnen verknüpft werden soll. Die Befürworter des Programms haben offen erklärt, dass sie hoffen, das Programm bald auf internationaler Ebene anwenden zu können.
Unabhängig von den Hintergedanken, die unter der Oberfläche liegen mögen, wird Thorns Spotlight genutzt, um den US-Strafverfolgungsbehörden umstrittene Überwachungssoftware ohne Aufsicht zur Verfügung zu stellen, und das alles wegen der erklärten Mission der Organisation, den Kinderhandel zu bekämpfen. Es wird jedoch nicht weiter verfolgt, wie die Polizei diese Technologie einsetzt, nachdem sie von Thorn zur Verfügung gestellt wurde, so dass es schwierig ist, die Art der eingesetzten Technologie und den Zugang zu den gesammelten Daten zu kontrollieren.
Es ist sogar sehr gut möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass Spotlight Amazon/Digital Reasoning und ihren CIA-Partnern Zugang zu den gesammelten Daten gewährt, zumal diese Organisationen besonders daran interessiert sind, so viele Daten wie möglich zu sammeln, um KI-Algorithmen zu verbessern, einschließlich derer, die in Gesichtserkennungssoftware verwendet werden. Aus Amazons Sicht wäre es sicherlich ein fairer Tausch, da Spotlight den Strafverfolgungsbehörden kostenlos zur Verfügung gestellt wird, was bei Rekognition nicht der Fall ist.
Während der prominente Gründer es Thorn bisher ermöglicht hat, sich einer Überprüfung zu entziehen, verlangen seine Verbindungen zu CIA-finanzierten Einrichtungen, Silicon-Valley-Milliardären und dubiosen “Kinderschützern”, dass die Nutzung seiner “kostenlosen” Software durch die Strafverfolgungsbehörden und seine anderen Partner ins “Rampenlicht” gerückt wird.
Autorin: Whitney Webb
Am 08.09.2020 erschienen auf: https://unlimitedhangout.com/2020/09/investigative-reports/ashton-kutchers-ngo-supplies-police-with-free-cia-linked-surveillance-tool-to-protect-kids/
Übersetzung: Causalis Spezial
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